„Jede Familie wird ein Teil der Sonneninsel“
Im Rahmen ihrer Weiterbildung absolviert Yvonne ein Praktikum auf der Sonneninsel. Die Diplom-Krankenschwester wusste schon beim Vorstellungsgespräch: „Hier will ich bleiben!“
Hallo Yvonne, wie sieht dein Arbeitsalltag als Praktikantin auf der Sonneninsel aus?
Eigentlich gibt es keinen richtigen „Alltag“. Jeder Tag ist anders! Vom kreativem Gestalten, über gemeinsames Bewegen bis hin zu den verschiedensten Aktivitäten mit den Familien. So wie alle anderen Teammitglieder arbeiten auch wir Praktikanten in allen Bereichen mit – in der Küche ebenso wie in der Reinigung und im Büro. So lernen wir alle Abläufe kennen. Für mich ist das eine wertvolle Erfahrung. Zwischen den Bereichen gibt es keine Hierarchie. Man spürt einfach, dass jede Aufgabe gleich wichtig ist und sehr geschätzt wird.
Was macht die Sonneninsel aus deiner Sicht für die Familien so besonders?
Da ich selbst als Krankenschwester auf einer onkologischen Station arbeite, weiß ich wie intensiv und prägend die Zeit im Krankenhaus für den Patienten und auch deren Angehörigen ist. Das Kernthema ist immer die Krankheit. Umso schöner ist es, dass auf der Sonneninsel nicht die Krankheit, sondern die Freude, das Leben und jeder Einzelne in dessen individueller Ganzheit, im Vordergrund steht. Für die Betroffenen ist es sicher auch etwas ganz Besonderes, dass hier alle ganz unvoreingenommen auf sie zugehen. Die Haltung jedem Menschen gegenüber – egal ob im Team oder mit den Familien – ist ressourcenorientiert und jeder kann so sein, wie er ist. Außerdem gibt es viel Verständnis für das, was die Familien in ihrer jeweiligen Situation gerade brauchen.
Kannst du dich an deinen ersten Eindruck von der Sonneninsel erinnern?
Ich spüre es noch ganz genau: Ich hab mich sofort wohl gefühlt. Ich denke, jeder fühlt sich herzlich willkommen – schon beim Hereinkommen. Wenn ich mit den Familien spreche, habe ich das Gefühl, dass sie sich auf der Sonneninsel zugleich getragen und frei fühlen. Wir gehen den Weg ein Stück weit mit ihnen, dann gehen sie alleine weiter, mit dem Wissen, dass immer jemand für sie da ist. Jede Familie hinterlässt quasi ihre Spuren auf der Sonneninsel und wird somit ein Teil davon.
Wie würdest du die Sonneninsel beschreiben?
Das ist ein Ort, an dem man so sein kann, wie man ist. Ein Ort, an dem Familien entdecken können, wie das Leben wieder positiv gestaltet werden kann. Sie lernen, den Blick auf die Sonnenseite zu richten, trotz aller Herausforderung, die einem das Leben stellt. Dabei geht es um die Stärkung der Familie, und darum, dass das Vertrauen und das Miteinander wieder wachsen können.
Was brauchst du für einen gelungenen Alltag?
Für mich sind Sport und Yoga die Fixpunkte, die mir Kraft geben. Ich gehe gerne in die Berge, eine Runde spazieren oder Laufen. Die Zeit in der Natur ist für mich etwas ganz Essenzielles. Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie, mit meinem Freund und unseren Freunden. Oft sind es auch die kleinen Momente im Alltag, die mich erden, wie etwa eine bewusst getrunkene Tasse Kaffee mit Kokosmilch.