MEHR IST MEHR netzwerkstricken ist ein großartiges Gemeinschaftsprojekt von Ursula Kermer. Immer wieder unterstützt sie die Sonneninsel mit Hauben, Decken, Socken und allem, was die Nadeln unter der Regie ihrer Hände bzw. aller Hände ihres Teams so hervorbringen.

Wir haben jetzt bei Ursula Kermer genauer nachgefragt, was dieses Netzwerk macht und was ihr sonst noch am Herzen liegt.
Ein Gespräch mit Ursula Kermer.

Wie seid ihr auf die Idee für eure Initiative gekommen?
Am Anfang stand die Idee übliche Gemeinschaftsstrickaktionen, bei denen man Bäume oder Laternen im öffentlichen Raum einstrickt, um einen weiteren sozialen Aspekt zu erweitern. Wir haben daher begonnen, im öffentlichen Raum zum Mitstricken anzuregen, kleine Strickstücke gesammelt und dann zu nutzbaren Decken und Kleidungsstücken zusammengefügt. Wir wollten Gemeinschaft und Wärmendes schaffen!

Wie seid ihr auf die Sonneninsel gekommen?
Im Zuge meiner kunsttherapeutischen Arbeit mit chronisch erkrankten Kindern habe ich die Sonneninsel entdeckt. Dass es einen Ort gibt, wo Kinder, Jugendliche und ihre Familien Raum finden, sich zu erholen, Kraft zu tanken und auf so professionelle und achtsame Weise begleitet, Zeit miteinander verbringen können, finden wir – also unser Kernteam an Mitstricker*innen – großartig.

Gibt es eure Initiative auch in Salzburg? (Also live 🙂)
Wir sind über Soziale Medien mit Sticker*innen im deutschsprachigen Raum vernetzt und erhalten von ihnen Fleckerl- und Wollspenden sowie fertige wärmende Accessoires. In Salzburg gibt es einige Mitstricker*innen, allerdings keine Strickrunde.

„Wir freuen uns sehr über die schöne Verbundenheit mit Euch und wünschen Euch alles Gute, stabile Finanzierung und schöne Momente der Begegnung mit Euren Gästen!“ Ursula Kermer

Was wäre euch noch besonders wichtig?
Gemeinsames Handwerken schafft eine besondere Atmosphäre. Die Nadeln klappern, das Handwerk wird größer und der Körper entspannt sich auf wunderbare Weise. Stricken und Häkeln sind textile Handwerkstechniken, die im vegetativen Nervensystem die Funktion des Parasympathikus stärkt und so zur Entspannung und Entschleunigung unserer Körperfunktionen beitragen können. Psychische und physische Belastungen können Ausgleich finden. Gemeinsames Stricken und Häkeln fördert das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt der Teilnehmer*innen, was ebenso ein positiver Einflussfaktor für unser Wohlbefinden ist.

Wir wollen MEHR Räume für gemeinsames Stricken schaffen und starten daher das Format der MEHR IST MEHR Workshops. Sie sind geeignet für Institutionen, die Interesse an der Kontaktaufnahme oder Förderung der Beziehungen ihrer Klient*innen untereinander haben. Die Gruppe kann vielfältig in jeglicher Hinsicht sein. Die Strickrunden können punktuell oder regelmäßig stattfinden.

Wir sind ein wachsendes Netzwerk mit immer neuen Ideen. Wir beschäftigen uns beispielsweise auch gerade mit Demenz und gestalten aus unseren Fleckerlspenden TWIDDLE MUFFS mit taktilen Stimuli für – an Demenz erkrankte – Menschen. Dabei binden wir Angehörige von Demenzerkrankten ein und geben ihnen Raum für Austausch und entlastendes Handwerken.

Wir besitzen nun Decken in unterschiedlichsten Farben und Formen.

Martina Weber, pädagogisch-therapeutische Leiterin Sonneninsel mit Ursula Kermer von MEHR IST MEHR netzwerkstriken.