Familie Habicher

Die Sonneninsel, ein Erholungsort für ALLE/S


Familie Habicher war 2017 zum ersten Mal auf der Sonneninsel Seekirchen. Sie kamen mit ihrem ältesten Sohn, der seit Geburt durch einen Hygienemangel im Geburtsspital schwerstbehindert ist, wie sie erzählen und nutzten das Angebot der Familienzeit. Eine ehemalige Arbeitskollegin machte die Familie auf die Angebote der Sonneninsel Seekirchen aufmerksam. „Nach der ersten Kontaktaufnahme war für uns klar, dass wir uns sehr abgeholt fühlen“, betont Chris Habicher.

Ein Gespräch mit Chris Habicher

„Die Sonneninsel ist wie einatmen, nachdem man viel zu lange die Luft angehalten hat.“ Chris Habicher

Warum war der Aufenthalt auf der Sonneninsel Seekirchen für sie wichtig?

Unser ältester Sohn ist schwerstbehindert durch einen Hygienemangel im Geburtsspital, die Pflege wird von uns Eltern allein bewältigt und das bedeutet für uns, dass wir seit mittlerweile 17 Jahren jede Nacht viele Male aufstehen müssen, um ihn zu lagern, ihm trinken oder Medikamente zu verabreichen oder spastische Krämpfe auf zu massieren. Auch fehlt uns Eltern die Möglichkeit gemeinsam Freizeit zu haben oder auch mit den beiden Geschwisterkindern Unternehmungen zu machen, die aufgrund der Behinderung nicht mit dem Bruder gemeinsam möglich sind oder nicht barrierefrei mit E-Rolli erreichbar.

Welche Aktivitäten lernten sie beim Aufenthalt schätzen?

Beim ersten Aufenthalt haben wir die anderen Eltern kennengelernt, Gespräche geführt, Yoga gemacht und uns kreativ betätigt und vor allem viel gelacht. Die Kinder waren ganz viel unterwegs und haben sich rasch mit anderen Kindern angefreundet, waren Kanu fahren und haben ein Floß gebaut. Wir waren jeden Tag in der Früh zum „Morgensport“ in der Umgebung unterwegs, waren Klettern, Wandern und am Pferdehof.

Zum Abschluss haben wir Mütter uns miteinander zum Kinobesuch verabredet und konnten auch Martina (……) dazu anstiften sich uns anzuschließen. Mit einigen Familien sind wir bis heute in Kontakt, wenn auch nur über social media.

Bei der zweiten Familienzeit waren wir beim Zirkusworkshop dabei, von dem wir uns nicht nur viele neue Erfahrungen, viel Spaß und Bewegung mitgenommen haben, sondern für die Kinder eine intensive Selbstwirksamkeitserfahrung und unbelastete „quality time“ mit beiden Elternteilen. Auch da war neben dem Zirkus auch noch genug Zeit für andere Unternehmungen.

Was ist ihnen noch wichtig?

Es gab zwischendurch Unklarheiten, ob die Sonneninsel ausschließlich für krebserkrankte Kinder und deren Familien zur Verfügung steht, oder auch anderen Behinderungen oder anderen chronischen Erkrankungen. Wir sind sehr froh, dass die Entscheidung dann so ausgefallen ist, dass man auch dann Willkommen ist, wenn man „nur“ ein behindertes Kind hat.

Für die Eltern der krebserkrankten Kinder war es auch gut uns kennen zu lernen, zu sehen, wie wir leben und was wir an Erfahrungswerten weitergeben können. Bei uns gibt es nicht die Option, dass alles wieder gut wird und gerade das hat viele Familien mit krebserkrankten Kindern zu der Erkenntnis gebracht, dass es eine Perspektive gibt und auch die kleinsten Fortschritte und Errungenschaften gefeiert werden müssen, statt darauf zu achten, was man verloren hat oder wie schwer man es gerade hat.

Das Wichtigste an der Sonneninsel ist, dass sich MENSCHEN begegnen, die aus unterschiedlichsten Gründen schwierige Herausforderungen oder eine bedrückende Phase durchmachen und aus diesen BEGEGNUNGEN Kraft schöpfen und den positiven Dingen in ihrem Leben wieder mehr Raum und Berechtigung geben. Und am allerwichtigsten ist sich zu erlauben mit neuen Bekanntschaften in die Tiefe gehen zu können, Ballast abwerfen zu können und Dinge aussprechen zu können, die Freunde und Familie kränken oder überfordern würden.

Vieles an Belastung wird ja genau deshalb so schwer, weil man im Alltag und im normalen Umfeld ständig Rücksicht nehmen möchte und überlegt, wem man welche Wahrheiten zumuten kann. Das fällt in der Sonneninsel weg, weil man zwischen Mitarbeiter*innen und Familien aussuchen kann, wem man etwas erzählt und was und manchmal auch einfach nur die Zeit bekommt sich etwas mit sich selbst auszumachen und so zu einem Ergebnis zu kommen.



Gut zu wissen
FAMILIENZEIT

Das Programm der Familienzeit auf der Sonneninsel Seekirchen startete 2017 und wird bis heute sehr gerne in Anspruch genommen. Es handelt sich dabei um ein Camp für die ganze Familie mit einem von den Experten der Sonneninsel geplanten Ablauf und dem Ziel, in eine Gemeinschaft eingebunden zu sein. Als großes Team die Woche zu erleben durch gemeinsame Wanderungen und Ausflüge, Kreativ-Workshops über die ganze Woche, gemeinsam ein Anschlussfest planen und vorbereiten, einfach am Lagerfeuer sitzen oder vieles mehr. Über die Jahre hat sich das Programm der Familienzeit gefestigt, etabliert. Es ist ein wichtiger Bestandteil unserer Angebotspalette und findet je nach Jahresplanung zwei bis vier mal pro Jahr statt.



 

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