„Hier auf der Sonneninsel herrscht eine besondere Atmosphäre“


Auch in diesem Sommer finden auf der Sonneninsel die beliebten Insel-Camps statt. Dieses Jahr wollen wir euch wieder Einblicke in unsere Arbeit geben und haben dazu Eva und Miriam, zwei der insgesamt elf Betreuerinnen des zweiten Insel-Camps über ihre Erfahrungen befragt.

Liebe Miriam, liebe Eva, vielen lieben Dank, dass ihr euch Zeit nehmt für dieses Interview. Doch fangen wir gleich mit der ersten Frage an:

Wie habt ihr von der Sonneninsel erfahren?

Miriam: Ich hab von meiner besten Freundin von der Sonneninsel erfahren. Sie hat auch schon hier gearbeitet und war sehr begeistert.

Eva: Ich bin Spiel- und Erlebnispädagogin und war schon in Mauterndorf bei den Camps der Kinderkrebshilfe dabei. Ich hab von einem Trainer-Kollegen gehört, dass Olli, den ich von den früheren Camps kenne, wieder dort arbeitet. Und weil ich das Projekt immer schon gemocht habe, hab ich mich wieder beworben.

Wie sind eure ersten Eindrücke?

Miriam: Ich bin ja Inklusionspädagogin und mich begeistert, dass hier Inklusion wirklich gelebt wird. Inklusion meint ja nicht etwa nur Menschen mit Behinderung zu integrieren, sondern die Einzigartigkeit jeder Person/jedes Kindes. So viele einzigartige Menschen arbeiten hier auf der Sonneninsel bei den Insel-Camps zusammen: Von Pädagoginnen, SozialarbeiterInnen, PsychologInnen zu Menschen mit Kunst- oder Sportausbildung. All das ergibt ein buntes Miteinander.

Eva: Für mich herrscht auf der Sonneninsel eine ganz besondere Atmosphäre: Menschlich betrachtet eine Weite, eine Leichtigkeit. Man spürt die Wertschätzung den Kindern gegenüber. Alle hier sind auf die Sache konzentriert. Es geht nicht um das einzelne Ego. Sondern die Wertschätzung gegenüber den anderen steht im Vordergrund.

Die Energie die von Martina (therapeutisch-pädagogische Leiterin) und dem ganzen Sonneninsel-Team ausgeht ist toll. Alle sind fokussiert und „packen“ mit an. Die Ausrichtung ist Ressourcen orientiert, das zeigt sich auch beim Betreuerschlüssel. Das hilft den Kids wie dem Team. Dazu gibt es für uns BetreuerInnen dazwischen freie Tage, um die Batterien wieder aufzuladen. Denn Gruppenarbeit ist auch sehr fordernd. Das war anfangs ungewohnt, wirkt sich aber positiv auf die Qualität unserer Arbeit und das Team als Ganzes aus. Man merkt das an der Stimmung im ganzen Haus.

Wie geht es euch als Team hier bei den Insel-Camps? Wie ist die Arbeit mit den Kindern?

Miriam: Dadurch dass wir ein starkes Team sind, können wir die Kinder dort abholen wo sie stehen und ihnen geben was sie brauchen. Die Kinder spüren das. Wenn das Team nicht passt, dann sind sie hibbelig. Wir geben ihnen Sicherheit und sie spüren diese Sicherheit. Auch die einzelnen Teammitglieder sind nicht alleine. Man hat viel Verantwortung, aber man steht nie alleine da.

Eva: Hier auf der Sonneninsel bei den Insel-Camps sind wir elf Teammitglieder (Fachbetreuer, Teamsprecher, Praktikantin) und eine Psychologin und betreuen insgesamt 25 Kinder im Alter zwischen 8-16 Jahre. Dieser Betreuungsschlüssel ist ein Luxus und schafft eine entspannte Atmosphäre, die sich auf die Kids überträgt. Aber die Quantität allein macht es nicht. Dazu kommt, dass alle hier für ihre Arbeit brennen.

Es ist eine schöne erfüllende Arbeit. Hier ist alles auf die Kinder und ihre Bedürfnisse ausgelegt. Wir wollen möglichst wertfrei arbeiten, nicht die Diagnose oder Erkrankung der Kinder steht im Mittelpunkt. Wir vergleichen nicht, nehmen die Situation im Hier und Jetzt an und machen das Schönste für alle daraus. Trotzdem gibt es Situationen die uns fordern, aber das ist Teil der Arbeit.

Was schön ist, wir können über Dinge, die uns berühren, im Team sprechen oder um eine Supervision ersuchen.

Das BetreuerInnen-Team des Insel-Camp 2.

Das Jahresmotto der Sonneninsel ist „Wachsen“. Wie oder was lässt euch beim Insel-Camp wachsen?

Eva: Die Wertschätzung ist auf allen Ebenen da. Es gibt keine Bewertung und das beflügelt zum Wachsen. Für mich zeigt sich das im Team ganz deutlich. Wir wachsen alle ein Stück bei diesen Camps – und die Camps auch mit uns, da jedes Teammitglied sich mit seinen/ihren Fähigkeiten einbringt. Es ist fluides Teamwork. Diese wohlwollende Atmosphäre bringt einen automatisch zum Wachsen.

Miriam: Schlussendlich sind wir alle im Wachstum. Wir lernen auch von den Kindern sehr viel. Es ist ein gemeinsames Wachsen. Es sind starke Samen da. Wenn man sich eine Blumenwiese vorstellt, es gibt keine einzelne Blume die nach oben schießt, sondern alle Blumen wachsen gemeinsam und das ergibt ein buntes Miteinander. Alle bekommen Raum zum Blühen. Das ist dann die Schönheit, die dann im Endeffekt zu spüren ist.

Vielen Dank für eure Zeit und die interessanten Einsichten in eure Arbeit.

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