Mama, ich kann jetzt 2-stellig dividieren!“
Unsere Lehrerin Manuela im Gespräch
Die Forscherzeit, unsere Familienerholung mit Schulbegleitung, ist etwas ganz Besonderes: Schulpflichtige Kinder werden während der Familienerholung auf der Sonneninsel von unserer Lehrerin unterrichtet. Sie bringen ihren Lernstoff einfach mit und verpassen so nichts, wenn sie während der Schulzeit mit ihrer Familie eine Auszeit genießen. Unsere Lehrerin Manuela Krempler erzählt, wie der Unterricht während der Forscherzeit aussieht, wie die individuelle Förderung der Kinder gelingt und warum sie so gerne auf der Sonneninsel unterrichtet.
Liebe Manuela, wie sieht deine Arbeit auf der Sonneninsel aus?
Seit Anfang 2018 begleite ich die Forscherzeit als Lehrerin. Das bedeutet, dass ich während der Familienerholung mit Schulbegleitung die schulpflichtigen Kinder unterrichte. Wir starten jeden Morgen mit einem Morgenkreis, das ist schon zu einem besonderen Ritual geworden. Von 9:00 bis 12:00 Uhr sind wir dann im Unterricht. Dabei folge ich meinem Motto: Bewusst fordern, aber nicht überfordern. Für die Kinder ist der Unterricht doch ein Stückchen anders als in der Schule: Wir machen es uns im Kaminzimmer gemütlich, nutzen die großzügigen Räume für die Freiarbeit und haben eine tolle Atmosphäre.
Die Forscherzeit findet zu bestimmten Terminen statt. Was machst du, wenn du nicht gerade auf der Sonneninsel als Lehrerin tätig bist?
Von meinem Grundberuf her bin ich selbstständige Lehrkraft mit den Schwerpunkten auf Englisch und Italienisch. Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich: Ich biete Englisch-Kurse für verschiedene Gruppen, Altersstufen und Niveaus an. Das beginnt bei spielerischem Lernen im Kindergarten über Kurse für Senioren bis hin zu Firmensprachkursen. Es bereitet mir viel Spaß, mit den unterschiedlichsten Schülern im Alter von vier bis 60 Jahre plus zu arbeiten.
Was macht die Forscherzeit aus deiner Sicht für die Familien so besonders?
Die Familien können sich auf der Sonneninsel in Ruhe entspannen und das auch während der Schulzeit. So gelingt beides: Erholung und Lernen. Vor allem während der Prüfungsphase, wenn bald ein wichtiger Test oder eine Schularbeit ansteht, ist es sehr entlastend für die Familien, sich gemeinsam die so wichtige Entspannung gönnen zu können.
Das bedeutet, die Kinder verpassen nichts in der Schule?
Ganz genau. Jede Familie, die sich zur Forscherzeit anmeldet, spricht dies vorher mit ihrer Schule ab. Vorab kläre ich dann direkt mit den jeweiligen Lehrern der Schüler ab, was es in dieser Zeit zu tun gibt, worauf ich die Schwerpunkte legen soll, welche Ziele im Vordergrund stehen. Die Lehrer schicken mir alle nötigen Lernunterlagen zu. Darauf baue ich dann meine individuelle Lernplanung für diese Woche auf. Wir haben schon öfter die Rückmeldung erhalten, dass die Kinder dank der fokussierten Schulbegleitung während der Forscherzeit echte Fortschritte gemacht haben. Letztens ist ein Mädchen strahlend nach dem Unterricht zu ihrer Mama gelaufen und hat gerufen: „Mama, ich kann jetzt 2-stellig dividieren!“
Was bereitet dir an deiner Tätigkeit besonders viel Freude?
Ich bin selbst ein absoluter Familienmensch und Mutter zweier Töchter im Alter von 10 und 11 Jahren. Darum finde ich es sehr schön, auf der Sonneninsel mit so vielen unterschiedlichen Familien und Kindern arbeiten zu dürfen. Während der Forscherzeit baut man zu den Kindern eine enge Beziehung auf, das ist etwas ganz Besonderes. Für mich ist es wunderbar, ganz individuell auf den jeweiligen Lernstoff der Kinder eingehen zu können. In der Kleingruppe funktioniert das ganz wunderbar und wenn genug Zeit bleibt, vermittle ich den Stoff gerne spielerisch: Wir gehen in die Natur, bewegen uns und werden kreativ. So lässt sich der Schulstoff viel besser einspeichern. Die Kinder profitieren enorm von der sehr persönlichen Schulbegleitung und können gestärkt zurück in ihren Schulalltag gehen.
Du bist offensichtlich sehr gerne Lehrerin…
… ja das stimmt! Ich liebe das Unterrichten, weil ich mein Wissen gerne an andere weitergebe. Meine Lehrtätigkeit hier auf der Sonneninsel ist besonders schön, sie erdet mich und zeigt mir, was im Leben wirklich wichtig ist. Ich freue mich, zu diesem freundlichen Team zu gehören und genieße das Arbeiten an diesem echten Wohlfühlort sehr.
Wie gehst du mit den unterschiedlichen Krankheitsbildern um?
Neben den Kindern, die an Krebs erkrankt sind oder waren haben wir auch Kinder mit anderen chronischen oder schweren Erkrankungen bei der Forscherzeit zu Besuch. Für mich steht nicht die Erkrankung im Vordergrund, sondern das Kind mit seiner Individualität. Wir haben ja auch die Geschwisterkinder dabei und häufig weiß ich gar nicht, welches Kind erkrankt ist oder war. Wenn die Eltern mir von sich aus etwas über die Erkrankung mitteilen möchten, dann achte ich selbstverständlich auf die besonderen Bedürfnisse. In Absprache mit den Eltern funktioniert das immer sehr gut.