Das sanfte Schnurren der Katze fühlen, im Gleichschritt mit den Alpakas über Wiesen und Felder wandern oder die warme Vertrautheit des Hundes spüren: Tiere haben eine positive Wirkung auf Körper und Seele des Menschen.

Tiergestützte Therapien haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei ist die Erkenntnis, dass die Anwesenheit von Tieren eine heilende Wirkung auf den Menschen hat, keineswegs neu: Schon in der Antike wurden Tiere in verschiedenen Kulturen für therapeutische Zwecke eingesetzt. Heute basiert die tiergestützte Psychologie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und kommt auch auf der Sonneninsel zum Einsatz.

Pferd, Alpaka, Hund, & Schnecke
Verschiedene Höfe arbeiten eng mit der Sonneninsel zusammen und ermöglichen beispielsweise Pferdereiten oder Alpakawanderungen. Im Haus gibt es einen Therapiehund sowie Therapieschnecken. „Es ist faszinierend zu sehen, wie Kinder auf Tiere reagieren. Wie feinfühlig sie mit ihnen umgehen. Wie ausdauernd sie sich mit ihnen beschäftigen. Die Tiere haben keine Erwartungen an die Kinder, zum Beispiel dass sie sich beim Essen benehmen sollen. Sie sind im Moment – das machen wir uns zunutze“, erklären die Psychologinnen der Sonneninsel.

Tiere fördern soziale Kompetenz
Die Tiere reagieren sofort auf das Verhalten der Kinder – eine wichtige Schule in Sachen sozialer Kompetenz. „Zudem lernen die Kinder viel über die Wahrnehmung. Die Schnecken zum Beispiel fühlen sich gar nicht eklig an, sondern beruhigend und kühlend.“ Unter anderem können auch Feinmotorik, Lernleistung und Sprachstörungen verbessert werden.

Die „Eisbrecher“ in der Therapie
Ein wesentlicher Aspekt sei zudem, das sich Kümmern dürfen. „Tiere haben ein großes emotionales Potenzial. Sie strahlen Wärme und Sicherheit aus und geben einem das Gefühl, bedingungslos akzeptiert zu sein. Das stärkt das Selbstvertrauen und verbessert die Kommunikation.“ In der Therapie wirken sie oft als „Eisbrecher“. Vor allem Kindern fällt es leichter, sich in Anwesenheit eines Tieres zu öffnen. Sie sind oftmals ein sicherer Anker in der ungewohnten Umgebung und nehmen den Kindern die Angst, über ihre Probleme zu sprechen.